IHR HABT DIE UHR IN EUROPA, WIR HABEN DIE ZEIT - Afrika 2021 - Teil 2: Sambia

| 01.09.2022 | | Tanzania & Zambia
IHR HABT DIE UHR IN EUROPA, WIR HABEN DIE ZEIT - Afrika 2021 - Teil 2: Sambia

SAMBIA

Komplett andere Landschaften als in Tansania. Magische Wälder mit viel Potential, um beste Filmkulissen für Hollywood zu werden. Viele kleine und grössere Wasserläufe. Und Abertausende von Trampelpfaden in den Nationalparks mit massenweise Tierspuren. Viel Grün und immer wieder diese Ruhe. Goldenes Licht am Morgen und am Abend. Wir übernachten fast ausschließlich in Busch- und Zeltcamps in freier Natur. Das ist zwar für uns Europäer zunächst gewöhnungsbedürftig, aber nach sehr kurzer Zeit einfach wunderschön und überaus romantisch. Freier Blick auf den Fluss, nur getrennt durch ein Moskitovorhang. Das eigene "Bad" befindet sich outside, per Zelttür verbunden. Man sitzt im Freien auf der T....... DIe Nacht ist knallschwarz und sternenklar. Zebras und Giraffen gibts beim Frühstück zu sehen. Gleich gegenüber. Sie fressen halt auch gerne afrikanische Croissants. Und Elefanten laufen einfach mal so quer durchs Camp. Nachts brüllen in nächster Nähe die Löwen, die Waterbucks zischen, die Flusspferde grunzen. Ungewöhnlich, aber sehr wahr.

DER LUANGWA UND DER ZAMBEZI

Die beiden Flüsse: Breit, ruhig. Friede. Wir vergessen die restliche Welt vollkommen. Aber die so still dahin fliessenden Zwei sind voller dunkelbraun-rosaglänzender Hippos. Ja, die mit den genial kleinen, stets wackelnden Ohren und dem überriesigen Maul, bei dem jeder Zahnarzt bestimmt seine Freude hätte. Das unglaubliche Grunzen. Hört sich total lustig an. Sie machen das übrigens ober- und unterhalb des Wassers mit Nase und Maul zwecks Kommunikation. Aber Flusspferde sind überaus menschengefährlich. Sie töten, aber fressen aber nicht. Das ist doch immerhin schon mal ein Trost, oder?!

DIE ELEFANTEN

Von den Einheimischen werden sie nur "Ele" genannt. Sie sind echt riesig, majestätisch und meist sehr still. Einen unfassbar langsamen, ruhigen Gang haben sie. Wie in Zeitlupe. Zumindest, wenn um sie herum alles in Ordnung ist. Ganz alleine, als Familie oder in einer langen Reihe ziehen sie in der Savanne vorbei. Andrea liegt auf dem staubigen Steppenboden und fotografiert sie von unten aus aller nächster Nähe. Manchmal bleibt einer aus der Reihe vor ihr stehen und schaut sie einfach nur an. Und geht dann weiter. Wann sie wohl denken mögen? Manchmal umschließen sie Dich auch mit ihrer gesamten Herde und du bist mit drin. Das ist vielleicht ein Gefühl! Es knackt und knirscht, wenn sie dann anfangen, Äste von Bäumen abzureissen und direkt vor dir in aller Seelenruhe aufzufressen. So etwas haben wir noch nie so direkt vor uns gesehen. Geschweige denn erlebt. Ehrfurcht kommt auf.

Die Riesentiere sind ohne Ende familienbewußt. Ihre Kleinen werden stets gehegt und gepflegt. Und beschützt. Wenns unsicher oder gefährlich wird, auch von mehreren Erwachsenenelefanten gleichzeitig. Der Baby- oder Kinderelefant verschwindet dann fast immer hinter den Riesentieren, zwischen ihnen oder unter ihnen.  Eine Herausforderung für Fotografen!

Uns zeigen die Dickhäuter immer und überall, dass sie groß und stark sind. Sie laufen auf dich zu bis kurz vor dir. Und bauen sich so richtig angsteinflössend auf und schauen dich intensiv an. Zum Schluss schütteln sie das Haupt, wackeln mit ihren Elefantenohren und schlenkern aufgeregt mit dem Rüssel. Dann kehren sie Einem scheinbar wutentbrannt den Rücken zu und gehen davon. In Sambia war ich so nah einem Elefanten wie noch nie in meinem Leben (außer im Zoo mit Zaun dazwischen): Ich versuche nur noch, mein Smartphone nicht fallen zu lassen. Es ist plötzlich sehr, sehr aufregend. Mein Herz klopft bis zum Hals. Er starrt mich an und ich tue es umgekehrt auch. Die Spitzen seiner Stoßzähne sind nicht mehr allzu weit weg von mir. Shayne, unser Fahrer und Reiseführer hier in Sambia, redet mit ihm Auge in Auge in einer unbekannten Sprache. Wir glauben es nicht, was wir da sehen und hören. 5 Minuten lang! Der Ele hört ihm in aller Ruhe zu, bewegt sich überhaupt nicht und dreht dann - ohne Matthias zu fressen - doch ab. Puuuuhhh!!!

NOCH MEHR LEBEWESEN

Zum Schluß dieses Berichtes noch drei kleine Tierepisoden, die wir von Nahem miterleben durften:

Mitten in unserer Pirschfahrt gibt es von unserem Driver ohne Vorankündigung einen Full-Stop. Wir sehen wie fast immer zunächst nichts Außergewöhnliches. Aber dann: In ca. 100 m Entfernung landet ein Geier nach dem anderen auf dem staubtrockenen Savannenboden. Und dann sehen wir, was da los ist. Es handelt sich um eine gnadenlose und blutige Geier-Fresschlacht um ein totes Impala. Das müssen Hunderte von Vögeln sein. Einer häßlicher als der nächste. Sie kreischen, fauchen, laufen, flattern wild durch- und übereinander. Manche kommen im Geierpulk erst zur Ladung. Krallen zuerst, die grossen Flügel weit ausgebreitet. Vom toten Impala sieht man nur ausgehöhlte Augen, die Beine, sonst nicht viel. Kurze Zeit später sind die ersten Riesenvögel blutverschmiert. Andrea fotografiert aus inzwischen sehr kurzer Entfernung auf dem Boden sitzend. Es ist echt das "Grosse Fressen".

Sex am frühen Sonntagmorgen: Wir beobachten mehr oder weniger direkt vor unserer Nase ein Löwen-Paar und (an verschiedenen Orten) mehrere Leoparden-Paare. Es geht irgendwie immer etwas sehr schnell. Wir trauen unseren Augen nicht. Aber dafür tun sie (die Tiere) es in regelmässigen Zeitabständen immer wieder. Mit viel Gebrüll, Gebrumme, Tatzenschlägen und -fusstritten, weit aufgerissenen Mäulern. Ist das nun liebevoll oder eher gefährlich gemeint, fragen wir uns etwas unsicher? Auf jeden Fall doch grundlegend anders als bei uns Menschen. Nach dem vollzogenen "Liebes"akt geht er regelmäßig seines Weges oder legt sich in gebotenem Abstand zu seiner Partnerin ermattet auf den Boden und gähnt herzergreifend. Sie wiederum tut so als wäre überhaupt nichts passiert oder schaut gelangweilt in die entgegengesetzte Richtung.

Eine wunderschöne Leopardin, die Beauty-Queen vor der Kamera von Andrea. So könnte man einen Tag im afrikanischen Busch von Sambia mit einer passenden Überschrift versehen. Wir haben zwar nicht die ganze Familie angetroffen, aber immerhin die Mutter. Und sie ist bestimmt die Allerschönste von Allen. Erst war sie auf Beutejagd, dann auf Kindersuche und dann war sie auf dem Laufsteg für uns. Elegant hinstellen, in die Augen schauen. Mal rechtsrum, mal linksrum. Sich ausgestreckt hinlegen, räkeln. Und sogar eine "Katzenrolle" machen. Keine 10 m von der Fotografin A. aus M. in Deutschland entfernt. Ohne Gage mit Übertragung aller tierischen Lizenz- und Veröffentlichungsrechte an uns. Wenn das mal nichts ist!

Wir haben auf dieser langen Afrikareise noch viel, viel mehr erlebt, aber das würde den Rahmen des Reiseblogs echt sprengen.

TOUR-FAZIT

Eine solche Reise muss man (mindestens) einmal im Leben in dieser Länge und Intensität machen. Wir sind immer noch komplett erfüllt von den unglaublichen Impressionen, intensiven Gefühlen, den freundlichen Menschen, den wilden Tieren, grandiosen Landschaften und der Energie Afrikas. Daniela Eiletz-Kaube als supernette, zuvorkommende und sehr freundliche Chefin von SAFARI INSIDER hat durch Ihr wirklich einzigartiges und beispielloses Engagement fals Reiseberaterin, -planerin, -organisatorin und -betreuerin für ein wunderschönes Lebensereignis von uns Beiden gesorgt. Diese Tour war definitiv prägend und nachhaltig. Einfach ein Traum! Es war einfach klasse! Und das Alles trotz der notwendigen, umfangreichen Abläufe und Vorgaben in den afrikanischen Ländern während dieser vermaledeiten Coronazeiten.

Wir werden diese Tour niemals vergessen.


Ich freue mich über deinen Kommentar!

Konversation wird geladen